Männernotruf droht Sommerpause – das ist ein Sparen am falschen Platz
Krisen machen keine Sommerpause, weder bei Frauen noch bei Männern. Auf Grund der wegen des Sparpakets der Bundesregierung nicht ausgezahlten Fördermittel könnte die rund-um-die-Uhr erreichbare Anlaufstelle für Männer in akuten Notlagen Anfang Juli bis Ende September nicht mehr verfügbar sein.
Wir Väter halten das für ein fatales Signal: Gerade in einer Zeit der multiplen Krisen, in der psychische Belastungen, Partnerschaftskonflikte und familiäre Krisen zunehmen, braucht es verlässliche Hilfe – für alle Menschen. Für Männer wie für Frauen.
Die Urlaubszeit ist nicht nur die schönste Zeit, es kommt auch häufiger zu Konflikten.
Die Erfahrung zeigt: Männer sprechen oft erst sehr spät über ihre Sorgen. Wenn dann gerade in diesem Moment die Tür zur Hilfe verschlossen bleibt, kann das dramatische Folgen haben – für sie selbst, für ihre Familien, für ihre Kinder.
Wir fordern daher:
- Die sofortige und vollständige Auszahlung der vorgesehenen Fördermittel für den Männernotruf.
- Einen strukturellen Ausbau statt Kürzung: Männer- und Väterarbeit braucht mehr Ressourcen – nicht weniger.
- Eine gleichwertige Unterstützung von Einrichtungen, die Männern in Krisen helfen – als Teil eines ausgewogenen und modernen Gewaltschutz- und Präventionssystems.
Partnerschaftliche Vaterschaft beginnt mit Verantwortungsübernahme – und dazu gehört auch, Männern Wege zur Unterstützung zu sichern, wenn sie an ihre Grenzen stoßen.
Der Männernotruf ist erreichbar unter 0800 246 247 – rund um die Uhr, kostenlos und anonym.