Gestalten Sie jetzt die Zukunft des Familien- & Kindschaftsrechts mit!

Beteiligen Sie sich an der öffentlichen Online-Diskussion zur geplanten Reform der Bundesregierung.
Ihre Ideen und Erfahrungen sind gefragt – klicken Sie hier für mehr Details, wie Sie sich einbringen können.

Zwischenbericht: Familienrecht 2032 – Zwischen Partizipation und Aufbruch

Eine gemeinsame Vision nimmt Gestalt an

Seit Anfang September läuft die von Wir Väter initiierte offene Online-Partizipation „Wie wir 2032 elterliche Verantwortung neu denken“.
63 Personen haben die Einladung angenommen, 14 davon haben aktiv geschrieben und insgesamt 16 Kapitel und Kommentare beigetragen. Das Ergebnis nach einem Monat: eine sachlich geführte, inhaltlich fundierte Diskussion über die Zukunft des Familien- und Kindschaftsrechts in Österreich.

Ziel und Ausgangspunkt

Die Initiative möchte ein positives Zukunftsbild für das Familienrecht 2032 entwerfen – mit Gleichverantwortung, Stabilität und Kooperation im Mittelpunkt.
Das Grundkonzept blickt aus dem Jahr 2032 zurück: Österreich hat das Familienrecht reformiert, Väterkarenz und flexible Arbeitszeitmodelle sind selbstverständlich, und Trennungen verlaufen fair, ohne langjährige Verfahren.

Zentrale Themen der bisherigen Diskussion

1. Partnerschaftliche Elternschaft von Anfang an
Ein zentrales Thema ist die gleichwertige Elternschaft schon in den ersten Lebensjahren. Väterkarenz, Familienarbeitszeit und flexible Wochenmodelle gelten als Grundlage für ein neues Rollenverständnis. Elternschaft wird als gemeinsames Projekt gesehen – nicht als Konkurrenzmodell.

2. Bindung und psychologische Grundlagen
Die Diskussion betont, dass Kinder sichere Bindungen zu beiden Eltern brauchen. Studien und Modelle aus der Entwicklungspsychologie werden herangezogen, um zu zeigen, dass gleichwertige Elternbeziehungen die psychische und soziale Entwicklung von Kindern stärken.

3. Faire Trennungs- und Scheidungsverfahren
Mehrere Beiträge schildern die Vision einer neuen Verfahrenskultur: Statt Gerichtsprozessen sollen spezialisierte Trennungs- und Scheidungskompetenzzentren Konflikte begleiten. Beratung und Mediation stehen dabei vor juristischen Schritten.
Der Staat sorgt für wirtschaftliche Absicherung der Kinder, während Eltern gestärkt werden, selbst Verantwortung zu übernehmen.

4. Abschaffung der schuldhaften Scheidung
Als notwendige Reform gilt die Abkehr vom Schuldprinzip. Die Diskussion zeigt, dass dadurch Konflikte entschärft und Verfahren entlastet werden. Künftig soll das Kindeswohl im Zentrum stehen, nicht die Suche nach Schuldigen.

5. Gleichstellung in Betreuung und Verantwortung
Die Idee der Doppelresidenz wird als Normalfall betrachtet, nicht als Ausnahme. Kinder sollen zu beiden Eltern eine stabile Beziehung pflegen können, unabhängig vom Familienstand der Eltern.

6. Kritische Auseinandersetzung mit Strukturen
Ein Diskussionsschwerpunkt war die institutionelle Praxis im Familienrecht. Kritisiert werden mangelnde Neutralität und intransparente Abläufe. Die Diskussion fordert jedoch keine Abschaffung, sondern eine Reform – mit klaren Qualitätsstandards, Trennung von Beratung und Kontrolle sowie mehr Transparenz gegenüber Eltern.

7. Reformbedarf im Unterhaltsrecht
Mehrfach wurde betont, dass Unterhalt, Obsorge und Kontaktrecht gemeinsam gedacht werden müssen. Gefordert werden:
– Abschaffung des Unterhaltsexistenzminimums von 25 % unter dem Existenzminimum,
– realitätsnähere Gutachten und
– Anreize für Eigenverantwortung beider Eltern.

Diskussionskultur

Auffällig ist der konstruktive Ton:
Kritik wird deutlich, aber respektvoll geäußert.
Persönliche Erfahrungen stehen neben juristischen, psychologischen und sozialwissenschaftlichen Perspektiven.
Der Grundkonsens: Kinder profitieren, wenn beide Eltern kooperieren – und wenn das System Kooperation belohnt statt Konflikt.

Ausblick

In der nächsten Phase sollen die Beiträge zu einem Gesamtentwurf „Familienrecht 2032“ verdichtet werden.
Geplant ist eine thematische Zusammenführung – etwa zu:

  • Elternschaft & Erwerbsarbeit,
  • Verfahrenskultur & Mediation,
  • Rechtliche Gleichstellung,
  • Ökonomische Stabilität,
  • Kindliche Entwicklung & Bindung.

Ziel ist ein zivilgesellschaftlicher Vorschlag, der an Politik und Fachinstitutionen übergeben werden kann.

Mitmachen und weiterverfolgen

Die Diskussion bleibt offen:
👉 Zur Partizipation auf der Plattform eComitee

Fazit

Nach nur einem Monat ist sichtbar, dass dieser Prozess mehr ist als ein Gedankenaustausch.
Er zeigt, dass Eltern, Fachleute und Betroffene gemeinsam ein modernes, gerechtes und kindzentriertes Familienrecht denken können – eines, das Verantwortung, Kooperation und Vertrauen stärkt.

Weiterführende Dokumente & Links


Erzählen Sie Freunden & Bekannten von der parteiübergreifenden Initiative
"Wir Väter - für verantwortungsvolle Vaterschaft":

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