Die neue Ära der Vaterschaft: Forschung belegt, warum „Auf die Väter kommt es an!“
Österreich verfügt in der Praxis noch immer über ein stark veraltetes Familienrecht, das den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen häufig nicht gerecht wird. Dabei betonen gerade in jüngster Zeit immer mehr – auch weibliche – Wissenschaftlerinnen die herausragende und unersetzliche Rolle, die Väter im Leben ihrer Kinder spielen. Eine dieser Forscherinnen ist Lieselotte Ahnert, Psychologin und ehemalige Professorin für Entwicklungspsychologie an der Universität Wien, die sich intensiv mit der frühkindlichen Bindung und ihrer nachhaltigen Bedeutung für das menschliche Leben beschäftigt.
„Was macht einen guten Vater aus? Welche Rolle spielt er bei der Entwicklung seines Kindes? Eine ganz besondere, hat Professor Lieselotte Ahnert herausgefunden. In ihrem Buch enthüllt die Psychologin erstmals wesentliche Erkenntnisse aus ihrer eigenen und der internationalen Väterforschung.
Lieselotte Ahnert gibt Antworten auf zentrale Fragen der Vater-Kind-Beziehung: Was machen Väter anders als Mütter? Was können nur sie leisten und welchen Effekt hat das auf die Kinder? Ahnert weist nach, dass Väter viele Facetten der kindlichen Entwicklung bereichern. So haben sie großen Einfluss darauf, wie gut Kinder mit Stress umgehen und wie sich ihre Neugier entwickelt. Ihr Fazit: Väter sind keinesfalls wichtiger als Mütter, aber ihre Wirkung auf die Kinder ist von unschätzbarem Wert.“
In ihrem Buch „Auf die Väter kommt es an!“ beleuchtet Lieselotte Ahnert ausführlich, wie sich Väter in ihrer Erziehungs- und Kommunikationsweise von Müttern unterscheiden und dadurch die Entwicklung ihrer Kinder in vielerlei Hinsicht stärken. Studien zeigen, dass eine zuverlässige Vater-Kind-Bindung die emotionale Regulation, das Selbstvertrauen und die sprachliche Kompetenz fördert und Kindern hilft, Krisen besser zu bewältigen. Darüber hinaus ermöglicht ihnen die enge Beziehung zum Vater häufig, empathischer zu agieren, soziale Kontakte sicherer zu gestalten und kreative Lösungen zu finden, wenn sie vor Herausforderungen stehen. Indem Väter ihre Kinder ermutigen, Neues zu erkunden und eigene Grenzen zu erfahren, entsteht zudem ein gesundes Gleichgewicht zwischen Neugier, Risikobewusstsein und Selbstregulation.
Bereits ab Tag 1, also von Geburt an, und über alle Lebensphasen hinweg benötigen Kinder eine intensive, möglichst gleichberechtigte Beziehung zu ihrem Vater, um ihr gesamtes emotionales, soziales und kognitives Potenzial auszuschöpfen. Gerade in Österreich sollten Gerichte und Gesetzgebung diese Erkenntnisse verstärkt in ihren Entscheidungen berücksichtigen. Eine konsequente und frühzeitige Einbindung des Vaters – mit klar geregelten, umfangreichen Umgangszeiten und dem Ziel einer gleichmäßigen Zeitverteilung – verhindert, dass Väter und Kinder getrennt werden oder ihre elementare Bindung gestört wird. „Auf die Väter kommt es an!“ bietet somit nicht nur fundierte Einsichten für Fachleute, sondern liefert auch interessierten Eltern überzeugende Argumente, warum ein modernes, wissenschaftsorientiertes Verständnis von Vaterschaft längst überfällig ist.
Wenn aber bereits ab Geburt die Einbindung des Vaters ein fundamentales Bedürfnis darstellt: Wie lange will das österreichische Rechtssystem diese Notwendigkeit in der Praxis noch ignorieren? Wann ist es endlich Zeit für eine echte Reform?
Das Buch ist unter anderem über folgende Links erhältlich: